Die tolle Knolle…
Die tolle Knolle…
…ist eigentlich total langweilig… dachte ich… und Nudeln schmecken mir sowieso viel besser….
Doch als ich mich näher damit beschäftigte, weil unsere polnischen Saisonarbeiter wahnsinnig gerne Kartoffeln zu Mittag essen, bemerkte ich die Vielseitigkeit dieser Knolle. Nicht nur die vielen verschiedenen Farben macht sie auf einmal richtig interessant. Nur Salzkartoffeln kann man ja auch nicht immer kochen. Deswegen habe ich mich auf die Suche nach neuen Rezepten gemacht und festgestellt Kartoffeln füllen den Speiseplan für mehrere Wochen. Dabei gibt es so viele verschiedene Sorten… bunte, wie die rote Rosemarie oder den blauen Schweden, aromatische wie die Bamberger Hörnchen. Und gesund und voller Nährstoffe ist sie auch noch, ebenso enthält sie viele Ballaststoffe und kaum Fett. Manch einer behauptet sogar, dass sich der Mensch fast nur von Kartoffeln ernähren könnte, wenn er nur zusätzlich ein Glas Milch und ein Ei zu sich nähme. Natürlich kann man die Klassiker Gratin, Salat, Pommes und Backes…. zubereiten, aber auch Kartoffel-Lasagne. Ein superschönes Rezept für Gäste, weil man es prima vorbereiten kann. Und dazu selbstverständlich ein ordentliches Glas Rotwein, wie unseren 2021 Dornfelder trocken. Die Frucht des Weins passt hervorragend zu dem tomatige Geschmack der Lasagne. Aber probiert auch mal zu diesem kräftigen Essen unseren Grauer Burgunder T. Die Holznote dieses Weins kombiniert mit den italienischen Kräutern ist der Hammer.
Achtet bei der Zubereitung nur auf die Kocheigenschaft der Kartoffel, dann kann gar nichts schief gehen. Festkochende haben so wohlklingende Namen wie Annabelle, Linda, Sieglinde oder Princess. Diese verwendet ihr für beispielsweise Salate, Pellkartoffeln oder Gratins. Sie haben einen geringen Stärkeanteil, sind feinkörnig feucht und springen beim Kochen nicht auf. Sie sind von fester Konsistenz und behalten diese auch beim Kochen. Im Geschmack sind sie mild bis kräftig. Vorwiegend festkochende haben einen mittleren Stärkeanteil. Sie sind nach dem Garen mittelfest bis mehlig und nur mäßig feucht mit feinkörniger Konsistenz. Die Schale platzt beim Kochen nur leicht auf. Sie eignen sich für nahezu alle Kartoffelgerichte, also der Allrounder unter den Kartoffeln. Sie schmecken angenehm kräftig und bekommen aufgrund ihres höheren Stärkegehalts eine schöne Bräunung beim Backen, Braten und Frittieren, bleiben aber trotzdem innen locker. Ihre Namen sind zum Beispiel Agria, Leyla, Laura, Rosara oder Tizia. Verwendet diese Sorte für Pommes, Rösti, Salzkartoffeln oder Puffer. Mehligkochende Kartoffeln haben einen hohen Stärkeanteil, sie zerfallen beim Kochen und werden trocken, aber im Geschmack sind sie aromatisch und kräftig. Deswegen sind sie ideal für Püree, Klöße und Suppen. Achtet beim Einkauf darauf, Kartoffeln aus heimischem Anbau zu kaufen, denn wir wollen ja keine weiten Transportwege. Noch besser kauft ihr beim Bauern, um die Ecke. Erste Frühkartoffeln gibt es im Juni, diese sind ohne Bedenken mit Schale zu verzehren, da diese doch ganz dünn ist, allerdings lassen sich diese Kartoffeln nicht gut lagern, da müsst ihr auf die späteren Sorten warten. Ganz wichtig auch, grüne Stellen und Keime sorgfältig entfernen, sie sind giftig. Diese verhindert ihr durch kühle und dunkle Lagerung. Aber nicht zu kalt, denn dann verwandelt sich die Stärke in Zucker und die Kartoffel schmeckt süß. Nur entfernt verwandt ist übrigens die heimische Kartoffel mit der Süßkartoffel. Diese gehört zur Familie der Windengewächse, sie ist eine Kletterpflanze. Botanisch betrachtet gehört die Kartoffel zur Familie der Nachtschattengewächse, ihre nächsten Verwandten sind deswegen der Tabak, Paprika, Auberginen und Tomaten.
Wusstet ihr, dass weltweit jährlich 376 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet werden?? Sie ist das wichtigste Nahrungsmittel der Welt. Es gibt über 5.000 Sorten. Die oberirdischen Bestandteile der Kartoffelpflanze sind für Menschen giftig und nicht zum Verzehr geeignet. Die Früchte erinnern an Tomaten, die mit einer Kartoffel gekreuzt wurden. Die Knolle ist seit 8.000 Jahren domestiziert, Wahnsinn, oder!?
Ein kleiner Lager-Tipp noch… nicht mit Äpfeln oder Birnen zusammen lagern, diese sondern Ethylen ab, was die Kartoffeln schneller reifen lässt und sie schließlich verderben.